„Opfer-Abo“ ist Unwort des Jahres

Das Wort „Opfer-Abo“ ist das Unwort des Jahres 2012. Das Wort wurde als schlechtes Beispiel ausgewählt, weil es Frauen beleidigt. Der Wetter-Moderator Jörg Kachelmann hat das Wort benutzt.

Jörg Kachelmann bei seinem Prozess im Landgericht Mannheim (Bild: picture alliance / dpa)
Jörg Kachelmann bei seinem Prozess im Landgericht Mannheim (Bild: picture alliance / dpa) (picture alliance / dpa)
Jedes Jahr wählen 5 Sprach-Experten das Unwort des Jahres. Sie wählen zum Beispiel Worte aus, die Menschen beleidigen. Oder es können Worte sein, die schlimme Ereignisse falsch darstellen oder falsch erklären. Die Experten wollen damit erreichen, dass die Menschen über die Worte nachdenken.
Das Wort „Opfer-Abo“ wurde von Jörg Kachelmann benutzt. Er meinte damit: Frauen stehen immer als Opfer da, auch wenn ihnen niemand etwas getan hat. Jörg Kachelmann stand im vergangenen Jahr vor Gericht, weil er eine Frau vergewaltigt haben soll. Die Frau konnte das aber nicht beweisen. Kachelmann wurde frei gesprochen. Weil er aus dem Fernsehen bekannt ist, wurde viel über den Gerichts-Prozess geredet und geschrieben.
Das Wort „Opfer-Abo“ finden die Sprach-Experten schlimm. Sie meinen, es beleidigt alle Frauen. Denn mit dem Wort wird Frauen unterstellt, dass sie Vergewaltigungen erfinden.

Wörterbuch

  • Vergewaltigung

    Bei einer Vergewaltigung zwingt ein Mensch einen anderen Menschen zum Sex. Das ist für den Menschen, der vergewaltigt wird, sehr schlimm. Er leidet körperlich und seelisch unter der Tat. Meistens werden Frauen von Männern vergewaltigt, also zum Sex gezwungen. Vergewaltigung ist verboten. Wer vergewaltigt wurde, kann den Täter bei der Polizei anzeigen. Wenn ein Täter in Deutschland verurteilt wird, muss er mindestens zwei Jahre ins Gefängnis. Auch bei Beratungs-Stellen gibt es Hilfe. Man kann zum Beispiel beim Verein "Der Weiße Ring" anrufen: Die Telefonnummer ist 116 006. Und es gibt das Hilfe-Telefon "Gewalt gegen Frauen". Die Telefonnummer ist 0 8000 116 016.

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