Kritik wegen Gauland-Interview

Alexander Gauland hat mit einem Interview für Streit gesorgt. Er ist der stellvertretende Chef von der Partei AfD. Gauland soll gesagt haben, dass viele Deutsche den Fußball-National-Spieler Jerome Boateng nicht als Nachbarn haben wollten. Gauland bestreitet aber, das gesagt zu haben.

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Fotos von Alexander Gauland und Jerome Boateng
Der stellvertretende Chef von der AfD, Alexander Gauland, und Jerome Boateng. (picture alliance / dpa / Karlheinz Schindler, Sven Hoppe)
Das Interview war mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntags-Zeitung". In dem Interview stand, das Gauland gesagt hat: "Die Leute finden Jerome Boateng als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben." Viele Menschen haben diese Aussage kritisiert. Sie haben sie rassistisch gefunden.
Gauland hat die Kritik zurückgewiesen. Er hat gesagt: Ich habe den Namen Boateng nicht genannt. Das waren die beiden Männer von der Zeitung, die mich interviewt haben. Ich habe Boateng bis vor kurzem gar nicht gekannt. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" bleibt aber bei ihrer Darstellung.
Die AfD-Chefin Frauke Petry hat sich bei Boateng entschuldigt. Aber viele in der Partei glauben Gauland. Sie sagen: Die Zeitung hat Gauland reingelegt.
Jerome Boateng hat auch etwas zu der Sache gesagt: Ich bin traurig über solche Sätze. Viele Menschen haben Boateng unterstützt. Zum Beispiel haben sie beim Fußball-Länder-Spiel zwischen Deutschland und dem Land Slowakei Plakate aufgehängt. Darauf stand: Jerome Boateng, bitte werde mein Nachbar!

Wörterbuch

  • Rassismus

    Rassismus bedeutet, dass jemand gegen Menschen aus bestimmten Ländern oder mit einer bestimmten Hautfarbe ist. Rassisten wollen zum Beispiel, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe weniger Rechte haben als Weiße. Oder sie sagen: Ausländer sind dümmer als Deutsche. In Deutschland ist Rassismus verboten. Im Gesetz steht: Niemand darf wegen seiner Abstammung, Rasse oder Herkunft benachteiligt werden.

  • AfD

    Die AfD ist eine politische Partei in Deutschland. Die Abkürzung steht für: Alternative für Deutschland. Die AfD gibt es seit dem Jahr 2013. Im Jahr 2017 ist sie in den Bundestag gekommen. Am Anfang war die AfD vor allem gegen den Euro. Später hat sie vor allem gegen Flüchtlinge und gegen den Islam protestiert. Viele Politikerinnen und Politiker aus anderen Parteien finden das ausländer-feindlich. Deshalb wollen sie mit der AfD nicht zusammen-arbeiten.

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