Kinder-Armut in Deutschland

Es gibt eine neue Studie zu Kinder-Armut in Deutschland. Die Studie sagt: Jedes fünfte Kind lebt in Deutschland in Armut. Und: Durch die Corona-Krise wird die Situation der Kinder noch schlimmer.

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Ein Junge mit kaputten Schuhen sitzt auf dem Boden vor einer bunten Wand.
In Deutschland gibt es viele arme Kinder. (dpa / imageBROKER / Walter G. Allgöwer)
Kinder-Armut in Deutschland bedeutet meistens nicht, dass Kinder nichts zu essen haben. Kinder-Armut in Deutschland bedeutet aber oft: Es gibt kein eigenes Zimmer für das Kind oder eine Familie hat nicht genug Geld für eine Klassen-Fahrt oder einen Urlaub.
Die Studie sagt: Die Situation von Kindern in Armut hat sich seit vielen Jahren nicht verbessert. Die wirtschaftliche Lage hat sich in Deutschland aber deutlich verbessert. Viele sagen: Es ist schlecht, dass die gute wirtschaftliche Entwicklung nicht bei den Kindern ankommt.
Ein besonderes Problem für die Kinder ist die Corona-Krise: Viele Eltern von armen Kindern sind jetzt arbeitslos geworden oder sind in Kurz-Arbeit. Sie verdienen im Moment also nichts oder noch weniger Geld.
In der Corona-Krise sind viele Schulen geschlossen. Dort bekommen arme Kindern oft kostenloses Essen. Das fehlt ihnen jetzt. Und noch ein Problem: Durch die Schul-Schließungen müssen die Kinder zu Hause über das Internet lernen. Doch viele arme Familien haben keinen Computer.

Wörterbuch

  • Armut

    Arm sein bedeutet: wenig Geld zu haben. In der Politik gibt es Streit darüber, wann jemand wirklich arm ist: Manche sagen, wer genug zu Essen hat, ist nicht wirklich arm. Andere sagen, Essen allein reicht nicht. Sie finden: Man ist auch arm, wenn man sich zum Beispiel keine Zeitung kaufen kann. Oder wenn man kein Geburtstags-Geschenk für einen Freund kaufen kann. Manche Experten legen eine Zahl fest. Sie sagen: Wer nur 1 Euro am Tag ausgeben kann, ist arm. Andere Experten finden, man muss vergleichen. Sie sagen: Wer viel weniger hat als die meisten anderen, der ist arm.

  • Corona-Krise

    Anfang 2020 gab es weltweit ein neues ansteckendes Virus: Das Corona-Virus Sars-Cov-2. Wer sich ansteckt, kann eine schwere Lungen-Krankheit bekommen und im schlimmsten Fall daran sterben. Wissenschaftler und Politiker in aller Welt haben versucht, etwas gegen die Ausbreitung des Virus zu tun. In vielen Ländern haben die Regierungen deshalb strenge Regeln beschlossen. Schulen und Läden wurden geschlossen. In manchen Ländern durften die Menschen nicht mehr aus dem Haus gehen. Weil viele Firmen nicht mehr richtig arbeiten konnten, gab es auch eine Wirtschafts-Krise.

  • Kurz-Arbeit

    Kurz-Arbeit machen Firmen oft in einer Wirtschafts-Krise. Denn dann gibt es meist nicht genug Arbeit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb arbeiten viele von ihnen weniger Stunden. Sie werden aber nicht gekündigt. Damit ihre Firma nicht so viele Kosten hat, gibt der Staat oft Geld dazu. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen dann etwas weniger Geld als sonst. Wenn es den Firmen besser geht, arbeiten wieder alle mehr und bekommen ihr volles Gehalt.

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