Am 23. Februar wählen die Bürgerinnen und Bürger neue Abgeordnete für den Bundestag. Sie wählen aber nicht den Kanzler oder die Kanzlerin. Das machen später die Abgeordneten. Wer Kanzler oder Kanzlerin wird, entscheidet sich oft erst Wochen nach der Bundestags-Wahl. Es hängt davon ab, welche Parteien in die Regierung kommen. Die größte Regierungs-Partei stellt den Kanzler oder die Kanzlerin.
Die Menschen wählen den Kanzler oder die Kanzlerin also nicht direkt. Aber sie haben einen Einfluss darauf, wer es wird. Denn größere Parteien sagen schon vor der Wahl, wer ihr Kanzler-Kandidat ist. In diesem Jahr gibt es mehr Kandidaten als bei früheren Bundestags-Wahlen. Wir stellen die Kanzler-Kandidaten in der Reihenfolge vom Alphabet vor:
Robert Habeck (Die Grünen)
Robert Habeck ist der Kanzler-Kandidat von der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Er ist 55 Jahre alt. Im Moment ist Habeck in der Bundes-Regierung Minister für Wirtschaft und Klima-Schutz. Außerdem vertritt er Bundes-Kanzler Olaf Scholz, wenn der krank oder im Urlaub ist.
Habeck ist seit 2021 Abgeordneter im Bundestag. Vorher war er viele Jahre Mitglied in der Regierung von dem Bundes-Land Schleswig-Holstein. Von 2018 bis 2022 war er - zusammen mit Annalena Baerbock - Chef von der Partei Die Grünen.
Vor seiner Zeit als Politiker hat Habeck als Schriftsteller gearbeitet. Er hat zusammen mit seiner Ehe-Frau Andrea Paluch unter anderem Kinder-Bücher und Romane geschrieben. Habeck ist in der Stadt Lübeck geboren und hat 4 erwachsene Söhne.
Friedrich Merz (CDU/CSU)
Friedrich Merz ist Kanzler-Kandidat von den Parteien CDU und CSU. Sie stellen immer gemeinsam einen Kandidaten auf, weil sie im Bundestag auch zusammen eine Fraktion bilden. Sie heißt Unions-Fraktion.
Merz ist seit 2022 Chef von der Unions-Fraktion im Bundestag. Außerdem ist er Vorsitzender von der Partei CDU. Merz ist 69 Jahre alt und hat viel Erfahrung in der Politik. Er war 5 Jahre lang Mitglied vom Europäischen Parlament. Außerdem ist er - mit Unterbrechung - seit fast 20 Jahren Abgeordneter im Bundestag.
Merz ist von Beruf Rechts-Anwalt. Er war Mitglied in Aufsichts-Räten und Verwaltungs-Räten von Wirtschafts-Unternehmen. Das heißt: Er hat Unternehmens-Chefs beraten und sie kontrolliert. Merz stammt aus der Stadt Brilon (Nordrhein-Westfalen). Er ist verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder.
Olaf Scholz (SPD)
Olaf Scholz ist seit 2021 deutscher Bundes-Kanzler und möchte es bleiben. Die Partei SPD hat ihn deshalb wieder zu ihrem Kanzler-Kandidaten gemacht.
Scholz ist 66 Jahre alt und seit vielen Jahren in der Politik. Er war zum Beispiel 7 Jahre lang Erster Bürgermeister von der Stadt Hamburg. Außerdem hat er wichtige Aufgaben in der Partei gehabt. Scholz war zum Beispiel General-Sekretär von der SPD.
Scholz ist von Beruf Rechts-Anwalt. Er ist mit der SPD-Politikerin Britta Ernst verheiratet.
Sahra Wagenknecht (BSW)
Sahra Wagenknecht hat im Januar 2024 eine Partei gegründet, die so heißt wie sie selbst: Bündnis Sahra Wagenknecht. Die Abkürzung ist BSW.
Sahra Wagenknecht ist Kanzler-Kandidatin vom BSW. Es ist aber noch nicht sicher, ob das BSW im nächsten Bundestag vertreten ist. Denn dafür muss das BSW bei der Wahl mindestens 5 Prozent von den abgegebenen Stimmen bekommen. Umfragen sagen: Das wird knapp.
Vor der Gründung vom BSW war Wagenknecht Mitglied von der Partei Die Linke. Sie hat Die Linke aber im Streit verlassen. Seitdem hat Die Linke viele Unterstützer verloren. Es kann sein, dass es Die Linke nicht mehr in den nächsten Bundestag schafft.
Wagenkneckt ist 55 Jahre alt. Sie ist mit Oskar Lafontaine verheiratet. Lafontaine war früher auch Politiker. Er war Chef von der Partei SPD. Er hat die SPD aber schon 2005 verlassen und war zwischendurch auch Mitglied von Der Linken.
Alice Weidel (AfD)
Die Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) hat zum 1. Mal einen Kanzler-Kandidaten. Besser gesagt: eine Kanzler-Kandidatin. Sie heißt Alice Weidel und wird im Februar 45 Jahre alt.
Weidel hat viele Jahre in der Wirtschaft gearbeitet. Sie hat zum Beispiel Unternehmen beraten. Seit 2017 ist Weidel Abgeordnete im Bundestag. Sie leitet dort die AfD-Fraktion. Das macht sie zusammen mit dem AfD-Politiker Tino Chrupalla. Chrupalla und Weidel sind außerdem die Chefs von der Partei AfD.
Weidel ist in der Stadt Gütersloh geboren. Sie wohnt aber seit vielen Jahren in dem Land Schweiz. Sie lebt dort mit einer Frau zusammen. Die beiden haben eine eingetragene Partnerschaft. So hieß früher die gleich-geschlechtliche Ehe. Die AfD will gleich-geschlechtliche Ehen abschaffen.
Weitere Informationen
Wir berichten in einem Blog in Einfacher Sprache über den Wahl-Kampf und die Bundestags-Wahl am 23. Februar.
Hier erklären wir in Einfacher Sprache, wie man als Bürgerin oder Bürger mitbestimmen kann: Wählen - was man wissen muss.