Gewalt an Kindern mit Behinderung in der DDR muss aufgeklärt werden

Expertinnen und Experten sagen: Wir müssen darüber sprechen, was Kindern mit Behinderungen in der DDR passiert ist. Menschen mit Behinderungen sind in der DDR oft schlecht behandelt worden. Gegen manche Kinder gab es sexuelle Gewalt.

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Schwarz-weiß-Foto: Jugendliche mit Behinderung bei einer Veranstaltung Ende der 1980er Jahre.
In Einrichtungen für behinderte Menschen in der DDR gab es sexuelle Gewalt. Experten möchten sie aufklären. (picture-alliance / ZB / Thomas Uhlemann)
Die Experten gehören zu einer Kommission. Die Kommission kümmert sich darum, dass sexuelle Gewalt an Kindern nicht einfach vergessen wird.
Die Kommission sagt: Menschen mit Behinderungen haben in der DDR oft in schlechten Einrichtungen gelebt. Sie waren sehr auf ihre Betreuerinnen und Betreuer angewiesen. Deswegen konnten diese Betreuer sie zu Sachen zwingen, die die Menschen nicht wollten.
Der Beauftragte von der Bundes-Regierung für Menschen mit Behinderungen sagt: Wir müssen wissen, was in der DDR mit behinderten Menschen passiert ist. Wir wollen wissen, was der Staat gemacht hat. Und wir wollen auch wissen, was die Täterinnen und Täter gemacht haben.
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Wörterbuch

  • Sexuelle Gewalt

    Sexuelle Gewalt ist Gewalt, die mit dem Geschlecht zu tun hat. Sexuelle Gewalt kann verschiedene Formen haben. Eine Form ist Vergewaltigung: Wenn jemand einen anderen zum Geschlechts-Verkehr zwingt. Andere Formen sind Bedrängen, Angrapschen oder bestimmte Beleidigungen. Manche Menschen finden den Ausdruck "sexualisierte Gewalt" richtiger. Damit ist gemeint: Eigentlich geht es vor allem um Gewalt. Der Sex wird nur als Mittel dazu benutzt. Bei Beratungs-Stellen gibt es Hilfe. Man kann zum Beispiel beim Verein "Der Weiße Ring" anrufen: Die Telefonnummer ist 116 006. Und es gibt das Hilfe-Telefon "Gewalt gegen Frauen". Die Telefonnummer ist 0 8000 116 016.

  • Vergewaltigung

    Bei einer Vergewaltigung zwingt ein Mensch einen anderen Menschen zum Sex. Das ist für den Menschen, der vergewaltigt wird, sehr schlimm. Er leidet körperlich und seelisch unter der Tat. Meistens werden Frauen von Männern vergewaltigt, also zum Sex gezwungen. Vergewaltigung ist verboten. Wer vergewaltigt wurde, kann den Täter bei der Polizei anzeigen. Wenn ein Täter in Deutschland verurteilt wird, muss er mindestens zwei Jahre ins Gefängnis. Auch bei Beratungs-Stellen gibt es Hilfe. Man kann zum Beispiel beim Verein "Der Weiße Ring" anrufen: Die Telefonnummer ist 116 006. Und es gibt das Hilfe-Telefon "Gewalt gegen Frauen". Die Telefonnummer ist 0 8000 116 016.

  • DDR

    Bis zum Jahr 1990 war Deutschland in 2 Länder geteilt. Der Osten von Deutschland hieß DDR. Der Westen hieß BRD. Am 3. Oktober 1990 haben sich die BRD und die DDR zusammengeschlossen. Seitdem gibt es die DDR nicht mehr. DDR war die Abkürzung für Deutsche Demokratische Republik.

  • Behinderung

    Wenn ein Mensch eine Behinderung hat, ist etwas an ihm anders als bei den meisten anderen Menschen. Durch eine Behinderung wird manches im Leben schwieriger. Es gibt ganz unterschiedliche Behinderungen. Sie können alle Körper-Teile betreffen. Oder das Denken oder Fühlen.

  • Wieder-Vereinigung

    Deutschland war bis zum Jahr 1990 in zwei Länder geteilt. Der Osten von Deutschland hieß DDR. Der Westen hieß BRD. Am 3. Oktober 1990 haben sich die BRD und die DDR zusammengeschlossen. Das nennt man "Wieder-Vereinigung". Seitdem gibt es die DDR nicht mehr.

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