Fernseh-Sendung "Sehen statt hören" feiert 50. Geburtstag

Im Fernsehen gibt es ein einziges Angebot in Deutscher Gebärden-Sprache. Das ist die Sendung "Sehen statt hören". An diesem Wochen-Ende feiert die Sendung Jubiläum: Es gibt sie jetzt seit 50 Jahren.

Die Redaktions-Mitglieder von "Sehen statt Hören" stehen in einer Halle. Einige reißen die Hände in die Höhe. Zwei von ihnen halten eine 5 und eine 0 hoch.
Das Team von der Sendung "Sehen statt Hören". Die Sendung wird von dem Bayerischen Rundfunk gemacht. (BR/Vera Johannsen)
Am 5. April 1975 ging es los mit "Sehen statt hören". Die Moderatorin damals hieß Elke Grassl. Grassl war Lehrerin für Gehörlose. Sie selbst konnte aber hören. Ab dem Jahr 1990 gab es einen neuen Moderator. Das war Jürgen Stachlewitz. Er war gehörlos und nutzte in der Sendung die Gebärden-Sprache. Das war völlig neu im deutschen Fernsehen.
Damals haben hörende Menschen manchmal gemeine Sachen über Gebärden-Sprache gesagt. Sie haben zum Beispiel gesagt: Gebärden-Sprache ist wie Affen-Sprache. Gehörlose Kinder durften auf dem Schul-Hof keine Gebärden-Sprache benutzen. Das hat sich geändert. Seit dem Jahr 2002 ist Gebärden-Sprache offiziell eine eigene Sprache in Deutschland.
In "Sehen statt hören" geht es seit 50 Jahren um Geschichten von gehörlosen Menschen. In der Jubiläums-Sendung werden auch Ausschnitte von früher gezeigt. Zum Beispiel tritt noch einmal Jürgen Stachlewitz auf.
"Sehen statt hören" ist übrigens nicht nur für Menschen, die Gebärden-Sprache sprechen. Es gibt auch gesprochenen Text und Unter-Titel.
"Sehen statt hören" läuft jeden Samstag um 9 Uhr in den 3. Programmen von der ARD. Außerdem gibt es die Sendung in der ARD Mediathek.